Carmen Strickmann



Ich habe in meinem Leben viel erleben dürfen und müssen, und um das gleich vorweg zu nehmen,
ich bin sehr dankbar und meist sehr glücklich für mein Leben, so wie es ist und so wie es war.

Ich bin als Nachkriegs-Flüchtlings-Kind aufgewachsen und hatte eine harte Kindheit, ich kündigte sofort nach dem Abschluss meine schreckliche Lehre als Großhandelskauffrau, machte mein Abitur nach, studierte Pädagogik und Kunst, arbeitete als Lehrerin, hörte auch das auf, als ich bemerken musste, dass ich Kinder nicht beurteilen kann, studierte weiter Kunst.

Diesmal an der Kunsthochschule als Stipendiatin, wurde Mutter und lebte erfolgreich als Malerin,
fing an zu schreiben und reiste nach Indien um eine nie mehr endende Reise tief in mein Inneres zu beginnen, später gründete ich eine künstlerische und spirituelle Gemeinschaft in der Nähe Hamburgs, mit einer Galerie in Hamburg-Eppendorf und einige Jahre später zog es mich und ein paar Freunde nach La Palma, wo wir die nächsten 5 Jahre verbrachten, bis ich dort über Nacht blind und vom Becken abwärts gelähmt wurde

Deshalb mit meinem Freund nach Deutschland, genauer gesagt nach Freiburg zurückkehrt, wo ich seitdem glücklich lebe, arbeite und vor Kurzem dem Dalai Lama begegnen durfte.


Ich malte und schrieb also auch blind weiter und ich empfinde die gleiche Freude wie eh und je dabei.

Meine Suche und All das was ich gefunden habe und meine wunderbaren Freunde gaben mir den Mut und den Halt, den ich brauchte um mein (Lebens-)Werk fortzusetzen.

Schon bald gab es auch wieder Ausstellungen, aber leben kann ich bis jetzt nicht wieder von meiner Arbeit (so wie es früher so wunderbar möglich war). Es ist schwer, weil ich nur den Künstlerischen Teil der Arbeit übernehmen kann und alles andere, alle administrativen und organisatorischen und das Marketing betreffende Aufgaben auf die Schultern meiner Freunde verteilen muss.

Auf Grund des Feedbacks meiner Kunden, Freunde und sonstigen Betrachter meiner Bilder weiß ich, dass meine Kunst immer noch, und manche meinen sogar noch mehr als früher, bewegt und berührt und begeistert, und obwohl ich meine Kunst und mein Leben eigentlich auch als interessant für den Kunstmarkt betrachte, will mir (oder in dem Fall, uns) dieser Schritt bisher nicht gelingen.